Farben – speziell die Farbe Lila – und edle Stoffe faszinieren mich schon seit Kindheitstagen. Eine meiner frühen Erinnerungen an mein Zuhause in der kleinen Ortschaft Lindham in Walding und das Aufwachsen mit Stoffen und Näharbeiten ist das „Kinderkleider zerschneiden“.
Wir hatten eine Kammer, in der eine Nähmaschine stand. Als Sechsjährige nähte ich bereits Puppenkleider – mit der Hand und mit der Nähmaschine. Natürlich war auch mir manchmal langweilig. Aber ich musste mich selbst damit herumschlagen – ohne Handy oder Computer. In so einer Phase entstand mit 13 Jahren meine erste Patchworkdecke: Ich zerschnitt meine Kinderkleider und begann einfach zu nähen.
Zur Zeit meiner Berufsausbildung schließlich „nahm ich einen Faden“ und begann damit, meinen beruflichen und künstlerischen Lebensweg. Zunächst war ich als Werkerzieherin in einer Einrichtung für verhaltensauffällige Mädchen tätig. Später folgte ich meinem Faden in die Erwachsenenbildung um schließlich als freischaffende Künstlerin und Kunsttherapeutin meine Bestimmung zu finden.
Mit seh- und spürbarer Leidenschaft und Liebe zum Material und zur Gestaltung schaffe ich textile Kunstwerke verschiedenster Art. Meist aus der angewandten Kunst, manchmal auch eher aus dem Feld der darstellenden Künste sind die Produkte meiner Arbeit:
Textile Bilder und Wandbehänge, Tubes, fantasievolle, farbenfrohe Rohre, dreidimensionale Hingucker der anderen Art, die man in Räumen oder im Freien aufhängen kann. In jahrelanger Feinarbeit habe ich die dafür nötigen, speziellen Techniken zur Herstellung selbst entwickelt.
Die Leidenschaft für Textiles gebe ich in meiner Rolle als Erwachsenenbildnerin gerne und oft weiter. Unter anderem bin ich in der Lehrerfortbildung für Textiles Werken von Wien über Vorarlberg und Bayern bis Liechtenstein und Schweiz tätig.
Allen an Schulreformen Beteiligten lege ich die Bedeutung des Faches für die kreative Entwicklung von Kindern und Jugendlichen besonders ans Herz. Diese Überzeugung lebe ich auch selbst aktiv. Zum Beispiel im Rahmen der Initiative „Kulturkontakt Austria“, wo ich mit Schülerinnen und Schülern Kunstprojekte verwirklicht darf.
Ob als Künstlerin oder Ausbildnerin, ich bin sehr froh und stolz mir in beiden Rollen international einen hervorragenden Ruf erworben zu haben.
Zu meinen größten Erfolgen gehört der 3. Platz beim internationalen Quiltwettbewerb in der Non Traditional Kategorie im Rahmen der Olympischen Spiele in Salt Lake City/USA 2002.
Lokalität und Regionalität, das Mühlviertel als Lebensraum, schwingen bei nahezu allen meiner textilen Kunstwerke mit. Ich verwende fast ausschließlich edle Stoffe aus Mühlviertler Webereien. Und dann lasse ich mich von meiner Inspiration leiten. Ich färbe die Stoffe selbst in meinem Atelier in Ottensheim von Hand und beginne anschließend Form, Gestaltung und Bearbeitung zu komponieren.
Die Ergebnisse fühlen sich gut an und machen mit ihrer Farbenpracht fröhlich.